Festival der Radsportjugend findet am 7. November nicht statt!

14.09.2015 11:50

Büttgen - Die aktuelle Flüchtlingssituation zwingt die Radsportjugend dazu, das 2.Festival der Radsportjugend abzusagen. Geplant war ein großes Radsportfest, dasam 7. November im Sportforum Kaarst Büttgen stattfinden sollte. Da die StadtKaarst jedoch kurzfristig die Unterbringung von 150 Flüchtlingen im Sportforumplant, bleibt dem Jugendvorstand keine andere Wahl.


Geplant war im Sportforum ein Radsportfest zu dem bereits Gäste über die NRW-Landesgrenzen
hinaus ihr Kommen zugesagt hatten. Von Kunstradsport über Trial, BMX und
Bahnradsport, die ganze Breite des Radsports hätte man hier hautnah erleben und
sogar ausprobieren, können. Deutsche Meister und Weltmeister hatten ihr Kommen
bereits angekündigt, Teampräsentationen, Autogrammstunden, Interviews und eine
große Tombola waren in Vorbereitung.


"Die Planungen für die Veranstaltungen liefen bis vor 14 Tagen auf Hochtouren, doch
dann bekamen wir die Meldung, dass das Sportforum in den nächsten Wochen und
Monaten als Flüchtlingsunterkunft dienen soll", so Jugendleiterin Simone
Schlösser. Wir stoppten zunächst den Versand der Einladungen an die Ehrengäste.
Auch die Informationen an Schulen und Kindergärten in Kaarst und Umgebung
liegen seitdem in den Schubladen. Hier war ein großer Schulwettbewerb zusammen
mit den ortsansässigen Vereinen SG Kaarst und VfR Büttgen geplant. Die Kids
sollten verschiedene Radsportdisziplinen ausprobieren, für die aktivste Klasse
und sportlichste Schule hätte es Preise gegeben.


Für die Kleinsten aus den Kitas waren Laufradrennen und das "Laufrad-KIBAZ" (Kinderbewegungsabzeichen)
geplant. Gespräche mit Sponsoren mussten abgesagt werden und auch die große
Jugendsportlerehrung für die erfolgreichsten NRW-Radsportler fällt nun aus.


Jugendfachkraft Jessica Willemsen versuchte zwar für die Jugendsportlerehrung noch eine
Ausweichhalle zu organisieren, aber die derzeitige Hallensituation in und um
Kaarst ließ auch diesen Versuch schnell scheitern. Auch für eine "abgespeckte"
Veranstaltung haben wir derzeit keine Planungssicherheit. Selbst wenn wir jetzt
eine Halle zugesagt bekämen, wissen wir nicht, ob uns diese am 7. November
tatsächlich noch zur Verfügung steht, so das Fazit der Radsportjugend.


Keiner weiß, wie sich die derzeitige Flüchtlingssituation weiter entwickelt. Deshalb
haben wir uns leider zu diesem Schritt - der Absage unseres Festivals - entscheiden
müssen. "Für den Radsport und besonders für unsere Jugend tut es mir sehr
leid", so Schlösser. Aber als Sportverein hat man es in diesen Tagen besonders
schwer, vor allem wenn man auf Sporthallen angewiesen ist. Die Kommunen scheinen
mit dieser Situation auch überfordert zu sein.


Wir hören von immer mehr Vereinen, dass der Trainingsbetrieb eingeschränkt oder gar
nicht mehr möglich ist, weil Sporthallen mit Flüchtlingen belegt werden. Sporthallen
für die Unterbringung von Flüchtlingen zu nutzen, kann und darf nur die letzte
aller Optionen sein. Zum Einen vor dem Hintergrund einer "menschenwürdigen"
Unterbringung, zum Andern geht es möglicherweise um die Existenz von
Sportvereinen, vor allem aber um die Motivation der dort ehrenamtlich tätigen
Mitglieder.


Bei der Radsportjugend ist man dennoch trotz der bedrückten Stimmung
zuversichtlich, dass das Festival zu einem späteren Zeitpunkt im nächsten Jahr
stattfinden kann. Vielleicht dann auch an einer ganz anderer Stelle...


Unser derzeitiger Trost: "Aufgeschoben ist nicht aufgehoben!"